Modellregion Landkreis Neunkirchen

Der postmontane Strukturwandel sowie die demografische Entwicklung stellen den Landkreis Neunkirchen bei der regionalen Entwicklung zunehmend vor ganzheitliche Herausforderungen. Der Landkreis ist sich der Dringlichkeit damit einhergehender Problemfelder bewusst und möchte die Herausforderungen als Chance betrachten. Der demografische Wandel und die postmontanen Strukturumbrüche werden hierbei als Impuls zur Veränderung wahrgenommen. 

Das Instrument zur Veränderung stellt die Umsetzung des Zukunftskonzeptes für den Landkreis dar, welches als Antrag im Rahmen des Programms Land(auf)Schwung eingereicht und zur Auswahl des Landkreises als Modellregion führte. Das Konzept ist die Basis einer landkreisweiten Entwicklung und soll in der Region ausgebaut und fest verankert werden. Das hiermit verbundene Aufgabenspektrum umfasst institutionelle und organisatorische Strukturentwicklungen, politische Weichenstellungen, gesellschaftliche Transformationsprozesse sowie konkrete Projektumsetzung.

Die Zielstellungen im Zukunftskonzept des Landkreises bewegen sich entlang der Handlungsfelder „Daseinsvorsorge“ und „Wertschöpfung“ und sind dabei breit gefächert:

"Leben, Wohnen, Arbeiten in einer Vitalregion Neunkirchen"

  • Aktive und selbstbestimmte Förderung von Gesundheit und Lebensenergie
  • Vernetzung und Stärkung regionaler Unternehmen
  • Überregionale Gewinnung, Integration und Bindung von Menschen an den Landkreis Neunkirchen

"Aufbau von Wertschöpfungs-Netzwerken durch die Aktivierung regionaler Ressourcen und unternehmerischer Menschen im Landkreis Neunkirchen"

  • Generierung von Wertschöpfung, Kaufkraft und Teilhabe im Landkreis
  • Ausbau der nachhaltigen, sozialen und technischen Infrastruktur
  • Schließung von Ressourcen und Potenzialkreisläufen im Landkreis

Mit dem Aufbau einer Regionalen Entwicklungsagentur als Umsetzungsorgan des Zukunftkonzeptes wird unter der Einbeziehung unternehmerischer Menschen ein nachhaltiger, sozialer und ökonomischer Beitrag zur Zukunftsfähigkeit des Landkreises geleistet. Damit wird die Grundlage geschaffen, um gesetzte Entwicklungsziele in den kommenden Jahren schrittweise zu erreichen. Dabei sollen keine Parallelstrukturen der Regionalentwicklung aufgebaut, sondern vielmehr Synergien genutzt werden, indem an bestehende Strukturen und Prozesse angeknüpft wird. Vor diesem Hintergrund ist eine enge Vernetzung des Modellvorhabens zu den Städten und Gemeinden des Landkreises Neunkirchen vorgesehen.

Modellvorhaben Land(auf)Schwung

Im Rahmen des Modellvorhabens Land(auf)Schwung werden strukturschwache ländliche Regionen dabei unterstützt, mit dem demografischen Wandel vor Ort aktiv umzugehen, die regionale Wertschöpfung zu erhöhen und die Beschäftigung im ländlichen Raum zu sichern. Das Modellvorhaben ist ein Baustein der Bundesinitiative Ländliche Entwicklung.

Für die Start- und Qualifizierungsphase des Modellvorhabens wurden 39 Landkreise ermittelt. Die Auswahl der strukturschwachen ländlichen Regionen erfolgte auf Basis eines vom Thünen-Institut "Ländlicher Raum" erstellten Indexes aus 37 Indikatoren, die neben den demographischen Daten auch die Verfügbarkeit der Grundversorgung und die wirtschaftliche Strukturschwäche abbilden.

Das Bundesministerium für Landwirtschaft (BMEL) möchte diese Regionen bei der Entwicklung und der Umsetzung individueller Zukunftskonzepte unterstützen. Es geht dabei um innovative Elemente wie beispielsweise die Zusammenarbeit über Regionsgrenzen hinweg. So sollen zukunftsweisende Projekte gefördert werden und das BMEL gab mit Land(auf)Schwung den 39 Modellregionen die Gelegenheit, passgenaue, regionale Konzepte für die Zukunft zu erarbeiten. Insgesamt 37 Regionen haben sich mit ihren Konzepten beim BMEL beworben.

Eine unabhängige Jury wählte die Förderegionen aus, die mit jeweils 1,5 Millionen Euro gefördert werden. Am 19. Juni wurden die 13 Förderregionen des Modellvorhabens durch Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt bekanntgegeben.

Mit der Juryentscheidung ging das Modellvorhaben in die Förderphase über. Die Regionen haben in dieser Phase die Freiräume ihre Projekte zur Grundsicherung der Daseinsvorsorge und zur regionalen Wertschöpfung umzusetzen.

Insgesamt fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft nun 13 Regionen mit jeweils 1,5 Millionen Euro. Der Landkreis Neunkirchen ist eins der Modellvorhaben im Rahmen von Land(auf)Schwung.

Das Team Land(auf)schwung
v.l.n.r